Hilfe, meine Frösche quaken...

Hi
das ist ja alles schön, mich stört das quaken auch nicht, aber ist es denn richtig das einige Menschen nicht mehr schlafen können?
Nicht das ich falsch verstanden werde ich habe selbst bei mir einen Teichfrosch gehabt (leider ist er wieder abgewandert). Aber sie machen nachts einen mächtigen Lärm und es gibt nun mal Menschen, die dann nicht schlafen können (hier ist das Tier mehr Wert, als der Mensch).
Wenn in einer Wohnsiedlung ein Teich errichtet wird, war doch der Mensch zuerst da und nicht der Frosch. Durch den Lärm den der Frosch macht, muss jetzt aber der Mensch umsiedeln und nicht der Frosch (das stelle ich in Frage, ist das richtig?).

Das Problem mit den Fröschen habe ich auch ...
Meine 80-jährige Nachbarin hat ihr Schlafzimmer genau 4 Meter von unserem Filterteich entfernt (was kann ich dafür, daß die vor 40 Jahren so dicht an unserem Garten gebaut haben *g*). Ein Jahr lang konnte ich die Frösche mit 4 Goldorfen im Filterteich in Schach halten (die jagenden Fische sind ein hohes Risiko für den Froschnachwuchs, das wissen die). Dann kam im nächsten Jahr der Reiher - er hat zwar die Orfen nicht erwischt, aber die haben sich drei Wochen nicht mehr sehen lassen. Genau in der Zeit sind die Frösche in den Teich ... Inzwischen war ja auch die Bepflanzung richtig dicht geworden, und die Frösche fühlen sich genug geschützt und blieben da.
Nicht daß ich falsch verstanden werde: ich mag die Frösche, aber so skrupellos bin ich halt auch nicht, daß ich meiner Nachbarschaft das zumuten möchte.
Ok, jetzt sind die Frösche da, und machen mächtig Lärm.
Ich hab zur Absicherung bei der Umweltbehörde des Regierungspräsidiums angerufen:
Die Anwort, wie Norbert schon sagte: ich darf die Frösche (da von alleine zugewandert) nicht verletzen, nicht fangen und auch nicht aussetzen (weil das ein unerlaubter Eingriff in die Population des Reviers wäre, in dem ich sie aussetze).
Ich mag die Staats-Umweltschützer nicht sehr, aber das fand ich hilfreich.
Und sie sagten mir noch mehr:
Wenn die Nachbarin etwas gegen die Frösche unternehmen möchte, muß sie sich von ihrem Arzt ein Attest über eine gesundheitsschädigende Störung durch die Tiere ausstellen lassen. Nur dann muß/darf ich die Frösche fangen und aussiedeln. So ein Attest zu bekommen sei in den letzten 10 Jahren aber nur einmal einem Teich-Nachbar gelungen. Und es nütze ja auch nichts, da sofort andere Frösche das Revier übernehmen würden.
Inzwischen habe ich die Frösche übrigens vor ein Bürgerinitiative-Projekt gespannt: wir haben bei uns ein mächtiges Lärmproblem durch Eisenbahnzüge im Rheintal. Und die Frösche fühlen sich genauso wie die Menschen hier durch den Lärm gestört (ist auch unglaublich, daß die Bahn mit billigen Stahlrädern auf Stahlschienen fahren darf, während alle anderen Verkehrsmittel viel Geld für Lärmbegrenzung ausgeben müssen).
Jedes Mal, wenn nachts ein Zug vorbei donnert, fangen die Frösche auch außerhalb der Saison wild an zu quaken.
Die Bürgerinitiative gegen den Bahnlärm findet das toll ...
Aber meine Nachbarin nicht.

Es gibt da ein BGH-Urteil: Alle Amphibien stehen unter Naturschutz. Sie dürfen nicht aus ihrem natürlichen Umfeld entfernt werden. Das gilt ausdrücklich sogar für Frösche, die im Teich ausgesetzt wurden.
Ich erinnere mich an ein anderes Urteil, daß das für den Innenhof eines Wohngebietes anders gesehen hat. Das ist nachvollziehar, denn eine natürliche Besiedlung wäre da nicht möglich.
Im Prinzip gilt daher: Niemand darf ein Rotkehlchen fangen, weil er durch den Gesang gestört wird.
Niemand kann von seinem Nachbarn verlangen, eine Hecke abzuhacken, damit da kein singender Vogel brüten kann.
Niemand kann von Dir verlangen, daß Du Deinen Teich zuschüttest.

Mein Nachbar verlangt von mir, den Teich zuzuschütten, weil er sich durch meine Frösche belästigt fühlt. Muß ich das machen?