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Für mich wichtige Erfahrungen beim Teichbau
31 Mai 2013 06:35 - 31 Mai 2013 06:37 #17587
von Becker
Alle Bilder inklusive Beschreibung zum Teichbau unter:
Becker: www.teichgalerie.eu/index.php?cat=16109
und unter Becker Teil 2:
www.teichgalerie.eu/index.php?cat=16141
Becker antwortete auf Aw: Für mich wichtige Erfahrungen beim Teichbau
Hallo Leonhard,
das mit dem Kalk kann ich auch bestätigen! wir haben bei unserem Teich sehr hohe Schichtdicken von mind 3-5cm(und mehr) Beton im gesamten Teich verwendet - aus Stabilitätsgründen. Weniger geht sicherlich auch, aber ich wollte diesbezüglich keine Experimente machen. Ein 2tes Mal darüber betonieren ist ja nicht wirklich realistisch. Der Vorteil war allerdings, dass wir alle Innenflächen nach dem vollständigen Aushärten komplett abgekärchert haben, ohne dem Beton zu schaden. Was da an Kalk von den Oberflächen runter geht ist schon unglaublich. Auch die Farbe des Mörtels ist danach erst richtig sichtbar geworden.
Hier am Foto sieht man den Unterschied: links ist noch ein kleiner Streifen ohne Abkärchern.
Danach ist allerdings kein Kalk mehr auf den Oberflächen entstanden. Nur auf der Wasseroberfläche sind Kalkausflockungen geschwommen.
Ich wäre auch mit dem Einsatz der Pumpen in dieser Phase sehr vorsichtig, da sich die sehr rasch mit Kalk zusetzen und dann stillstehen. ich musste meine nach wenigen Tagen Betrieb schon zerlegen und reinigen.
der Ph-Wert stieg nach kurzer Zeit nach dem Befüllen extrem stark an, sodass sich das Wasser wie eine Seifenlauge anfühlte und sämtliches Getier das versehentlich reinfiel keine Chance hatte zu überleben.
Daher bitte auf KEINEN Fall zu früh Fische und dergleichen einsetzen! Das ist das sichere Todesurteil. Gleiches gilt auch für Pflanzen. Ich würde lebendes erst einsetzen, wenn der ph-Wert sich eindeutig normalisiert hat und man die ersten Lebewesen entdeckt, die sich sofort ansiedeln, sobald das Wasser passt. Die Natur ist immer noch der beste Indikator!
Also auf KEINEN Fall schnell schnell alles fertig machen wollen, das geht nach hinten los! Ich hab meinen Teich bis mitte Oktober 2012 fertig betoniert und danach gefüllt. Nach dem Winter ist das Wasser nun 1a und alle möglichen Tiere haben sich schon angesiedelt. Jetzt ist die Überlebenswahrscheinlichkeit sehr groß!
Liebe Grüße!
Becker
das mit dem Kalk kann ich auch bestätigen! wir haben bei unserem Teich sehr hohe Schichtdicken von mind 3-5cm(und mehr) Beton im gesamten Teich verwendet - aus Stabilitätsgründen. Weniger geht sicherlich auch, aber ich wollte diesbezüglich keine Experimente machen. Ein 2tes Mal darüber betonieren ist ja nicht wirklich realistisch. Der Vorteil war allerdings, dass wir alle Innenflächen nach dem vollständigen Aushärten komplett abgekärchert haben, ohne dem Beton zu schaden. Was da an Kalk von den Oberflächen runter geht ist schon unglaublich. Auch die Farbe des Mörtels ist danach erst richtig sichtbar geworden.
Hier am Foto sieht man den Unterschied: links ist noch ein kleiner Streifen ohne Abkärchern.
Danach ist allerdings kein Kalk mehr auf den Oberflächen entstanden. Nur auf der Wasseroberfläche sind Kalkausflockungen geschwommen.
Ich wäre auch mit dem Einsatz der Pumpen in dieser Phase sehr vorsichtig, da sich die sehr rasch mit Kalk zusetzen und dann stillstehen. ich musste meine nach wenigen Tagen Betrieb schon zerlegen und reinigen.
der Ph-Wert stieg nach kurzer Zeit nach dem Befüllen extrem stark an, sodass sich das Wasser wie eine Seifenlauge anfühlte und sämtliches Getier das versehentlich reinfiel keine Chance hatte zu überleben.
Daher bitte auf KEINEN Fall zu früh Fische und dergleichen einsetzen! Das ist das sichere Todesurteil. Gleiches gilt auch für Pflanzen. Ich würde lebendes erst einsetzen, wenn der ph-Wert sich eindeutig normalisiert hat und man die ersten Lebewesen entdeckt, die sich sofort ansiedeln, sobald das Wasser passt. Die Natur ist immer noch der beste Indikator!
Also auf KEINEN Fall schnell schnell alles fertig machen wollen, das geht nach hinten los! Ich hab meinen Teich bis mitte Oktober 2012 fertig betoniert und danach gefüllt. Nach dem Winter ist das Wasser nun 1a und alle möglichen Tiere haben sich schon angesiedelt. Jetzt ist die Überlebenswahrscheinlichkeit sehr groß!
Liebe Grüße!
Becker
Alle Bilder inklusive Beschreibung zum Teichbau unter:
Becker: www.teichgalerie.eu/index.php?cat=16109
und unter Becker Teil 2:
www.teichgalerie.eu/index.php?cat=16141
Letzte Änderung: 31 Mai 2013 06:37 von Becker.
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30 Mai 2013 20:55 #17584
von trischbe
Kleinschwimmteich, eher Tauchbecken, 8,5 x 4,5 Meter, Naturagart Langzeitfilter
trischbe antwortete auf Aw: Für mich wichtige Erfahrungen beim Teichbau
Hallo Leonhard,
unser Teich ist zwar schon fertig, aber ich denke deine Angaben hätten uns geholfen.
Insbesondere die Verkalkung ist bei uns extem gewesen. Wir haben gespült und gespült und dann bei PH 8,5 befüllt. Trotzdem war nach dem Winter der gesamte Teichboden mit weißem Schleim bedeckt. Wir haben den gesamten Teich leergepumpt und ausgewischt. Danach war es gut.
Die Verkalkung ist auf jeden Fall nicht zu unterschätzen.
Liebe Grüße, Jan
unser Teich ist zwar schon fertig, aber ich denke deine Angaben hätten uns geholfen.
Insbesondere die Verkalkung ist bei uns extem gewesen. Wir haben gespült und gespült und dann bei PH 8,5 befüllt. Trotzdem war nach dem Winter der gesamte Teichboden mit weißem Schleim bedeckt. Wir haben den gesamten Teich leergepumpt und ausgewischt. Danach war es gut.
Die Verkalkung ist auf jeden Fall nicht zu unterschätzen.
Liebe Grüße, Jan
Kleinschwimmteich, eher Tauchbecken, 8,5 x 4,5 Meter, Naturagart Langzeitfilter
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30 Mai 2013 20:10 #17583
von leonhard
Für mich wichtige Erfahrungen beim Teichbau wurde erstellt von leonhard
Hallo zusammen,
nachdem ich im vergangenen Jahr mit Naturagart einen Schwimmteich gebaut habe, möchte ich einige Erfahrungen weitergeben, die für mich wichtig waren: Keine umfangreiche Beschreibung, nur ein paar Highlights, die anderen Teichbauern vielleicht helfen können. Los geht's:
Was ich gebaut habe: Einen Schwimmteich ca. 10,5 X 5-6 Meter, 1,3-1,5 Meter tief, Filtergraben 2,5-3 X 6,5 Meter (insg. ca. 60 Kubikmeter), Alles mit Vlies 900, 1 mm Folie grün, Ufermatte/Verbundmatte, Komplette Vermörtelung im Schwimmteich und Filtergraben.
Wie ich gebaut habe: Vorab intensive Auseinandersetzung mit den Unterlagen von Naturagart, sorgfältige sehr detaillierte Planung, dann aber Beauftragung eines Galabauers (ich halte mich für handwerklich einigermaßen/ ziemlich fit, bin aber beruflich stark eingebunden).
Was ich zu meinem Teichbau sagen wollte:
1. Material, Lieferung und Service von Naturagart waren praktisch tadellos (allerdings auch nicht billig)
2. Für mich war das mit der weitgehenden Vergabe eine gute Lösung. Man kann das Alles sicher auch selbst machen (teilweise Knochenarbeit!), ich empfehle das aber nur, wenn man nachmittags zeitig zu Hause ist und/oder einen Urlaub dafür einplant. Bei mir haben 2 Galabauer 4-5 Wochen durchgehend gearbeitet und eine ganze Menge habe ich auch noch selbst gemacht! Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, ich habe aber auch erst den dritten Anbieter genommen, weil die beiden ersten Gala-Bauer mir erklären wollten, was zu bauen sei
. Insgesamt sind die Zeitangaben von Naturagart ziemlich optimistisch - um es vorsichtig zu sagen!
3. In den Bauanleitungen steht eine ganze Menge, wenn man sie genau liest. Was ich nicht gefunden habe: Die Randgestaltung des Filtergrabens ist m.E. nicht ausreichend beschrieben. Da kommt die Folie aus dem Wasser - und weiter? Letztendlich soll es genau so funktionieren wie beim Teich selbst: Vermörtelt wird bis auf die letzte Terrasse (oder knapp darüber,nicht höher, dann wächst da nichts mehr!). Im Teich kommt dann der Uferwall, den gibts aber im Filtergraben nicht. Bei Naturagart sagte man mir, die Folie solle von beiden Seiten zwischen Steine gelegt werden - im Ufergraben kein Problem, m.E. oft auch nicht nötig, im Filtergraben ist die letze Terrasse aber 20-30 cm unter Wasser?! Geht nicht! Ich habe es jetzt mit dem neuen Uferband gelöst, klappt einwandfrei. Sonst solltet Ihr ganz oben im Filtergraben noch mal eine kleine Stufe vorsehen, um die Kapillarsperre für die Folie zu bauen (Steine von beiden Seiten).
4. Wir haben uns viele Gedanken über die Farbgestaltung des Mörtels gemacht, dazu steht auch nirgendwo etwas Vernünftiges. Die Seiten haben wir mit einer Mischung aus Hell- und Dunkelbraun hergestellt (sieht ziemlich natürlich aus), den Boden aus einer Mischung aus Blau + Grün (nicht von NG, zu teuer). Sah am Anfang wunderbar türkis aus, bis heute haben wir aber keinen Boden mehr gesehen, weil die Wasserklärung sicher noch etwas dauert (das wird bestimmt noch, aber auch da bitte ein bißchen vorsichtig mit den optimistischen Angaben von NG) und damit zur
5. Biogene Entkalkung!! Wir haben den Teich gebaut wie in den Anleitungen beschrieben (m.E. ohne nennenswerte Baufehler), mit Leitungswasser befüllt (bei uns ziemlich weiches Wasser), ausreichend Pflanzen gekauft, eine ausreichend dimensionierte 12 V Pumpe eingesetzt und das Wasser über einen kleinen Wasserfall wieder zugeführt. Nach wenigen Tagen hatten wir massive Kalkausflockungen!! Ich habe das auf den (Weiß-)Zement zurückgeführt und nach Telefonat mit NG einen Teilwasserwechsel vorgenommen. Hat aber nichts genützt. Alles im Teich einschließlich der Pflanzen hat eine zimeliche Kalkschicht bekommen, ALLE Unterwasserpflanzen sind eingegangen, nur das Hechtkraut war davon nicht beeindruckt, und erst später habe ich verstanden was passiert ist: Da in einem neuen Teich kaum Kohlendioxid vorhanden ist(wenig Pflanzenmasse und keine absterbenden Pflanzenteile) und über den Wasserfall weiter Kohlendioxid ausgetrieben wird, kommt es durch das Wachstum der vorhandenen Pflanzen zur biogenen Entkalkung. Das wird m.E. bei den meisten neuen Teichen passieren!! Das Phänomen ist in den Unterlagen von NG zwar beschrieben, es wird aber nicht nicht auf die hohe Relevanz hingewiesen. Also: Kein Wasserfall bis ein ausreichender Bewuchs da ist. Ich habe jetzt im zweiten Jahr, wo schon deutlich mehr Pflanzen im Teich sind, einen Bypass für die Pumpe gebaut und bisher keine Probleme mehr. Die Unterwasserpflanzen habe ich in diesem Jahr nachgekauft, jetzt wachsen sie auch. Vielleicht setzt man die besser auch erst im zweiten Jahr ein?!
So das war's erst mal. Fragen beantworte ich gerne. Ach so, mal ein Anhaltspunkt zu den Kosten: Uns hat der Teich insgesamt knappe TEUR 20 gekostet.
nachdem ich im vergangenen Jahr mit Naturagart einen Schwimmteich gebaut habe, möchte ich einige Erfahrungen weitergeben, die für mich wichtig waren: Keine umfangreiche Beschreibung, nur ein paar Highlights, die anderen Teichbauern vielleicht helfen können. Los geht's:
Was ich gebaut habe: Einen Schwimmteich ca. 10,5 X 5-6 Meter, 1,3-1,5 Meter tief, Filtergraben 2,5-3 X 6,5 Meter (insg. ca. 60 Kubikmeter), Alles mit Vlies 900, 1 mm Folie grün, Ufermatte/Verbundmatte, Komplette Vermörtelung im Schwimmteich und Filtergraben.
Wie ich gebaut habe: Vorab intensive Auseinandersetzung mit den Unterlagen von Naturagart, sorgfältige sehr detaillierte Planung, dann aber Beauftragung eines Galabauers (ich halte mich für handwerklich einigermaßen/ ziemlich fit, bin aber beruflich stark eingebunden).
Was ich zu meinem Teichbau sagen wollte:
1. Material, Lieferung und Service von Naturagart waren praktisch tadellos (allerdings auch nicht billig)
2. Für mich war das mit der weitgehenden Vergabe eine gute Lösung. Man kann das Alles sicher auch selbst machen (teilweise Knochenarbeit!), ich empfehle das aber nur, wenn man nachmittags zeitig zu Hause ist und/oder einen Urlaub dafür einplant. Bei mir haben 2 Galabauer 4-5 Wochen durchgehend gearbeitet und eine ganze Menge habe ich auch noch selbst gemacht! Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, ich habe aber auch erst den dritten Anbieter genommen, weil die beiden ersten Gala-Bauer mir erklären wollten, was zu bauen sei

3. In den Bauanleitungen steht eine ganze Menge, wenn man sie genau liest. Was ich nicht gefunden habe: Die Randgestaltung des Filtergrabens ist m.E. nicht ausreichend beschrieben. Da kommt die Folie aus dem Wasser - und weiter? Letztendlich soll es genau so funktionieren wie beim Teich selbst: Vermörtelt wird bis auf die letzte Terrasse (oder knapp darüber,nicht höher, dann wächst da nichts mehr!). Im Teich kommt dann der Uferwall, den gibts aber im Filtergraben nicht. Bei Naturagart sagte man mir, die Folie solle von beiden Seiten zwischen Steine gelegt werden - im Ufergraben kein Problem, m.E. oft auch nicht nötig, im Filtergraben ist die letze Terrasse aber 20-30 cm unter Wasser?! Geht nicht! Ich habe es jetzt mit dem neuen Uferband gelöst, klappt einwandfrei. Sonst solltet Ihr ganz oben im Filtergraben noch mal eine kleine Stufe vorsehen, um die Kapillarsperre für die Folie zu bauen (Steine von beiden Seiten).
4. Wir haben uns viele Gedanken über die Farbgestaltung des Mörtels gemacht, dazu steht auch nirgendwo etwas Vernünftiges. Die Seiten haben wir mit einer Mischung aus Hell- und Dunkelbraun hergestellt (sieht ziemlich natürlich aus), den Boden aus einer Mischung aus Blau + Grün (nicht von NG, zu teuer). Sah am Anfang wunderbar türkis aus, bis heute haben wir aber keinen Boden mehr gesehen, weil die Wasserklärung sicher noch etwas dauert (das wird bestimmt noch, aber auch da bitte ein bißchen vorsichtig mit den optimistischen Angaben von NG) und damit zur
5. Biogene Entkalkung!! Wir haben den Teich gebaut wie in den Anleitungen beschrieben (m.E. ohne nennenswerte Baufehler), mit Leitungswasser befüllt (bei uns ziemlich weiches Wasser), ausreichend Pflanzen gekauft, eine ausreichend dimensionierte 12 V Pumpe eingesetzt und das Wasser über einen kleinen Wasserfall wieder zugeführt. Nach wenigen Tagen hatten wir massive Kalkausflockungen!! Ich habe das auf den (Weiß-)Zement zurückgeführt und nach Telefonat mit NG einen Teilwasserwechsel vorgenommen. Hat aber nichts genützt. Alles im Teich einschließlich der Pflanzen hat eine zimeliche Kalkschicht bekommen, ALLE Unterwasserpflanzen sind eingegangen, nur das Hechtkraut war davon nicht beeindruckt, und erst später habe ich verstanden was passiert ist: Da in einem neuen Teich kaum Kohlendioxid vorhanden ist(wenig Pflanzenmasse und keine absterbenden Pflanzenteile) und über den Wasserfall weiter Kohlendioxid ausgetrieben wird, kommt es durch das Wachstum der vorhandenen Pflanzen zur biogenen Entkalkung. Das wird m.E. bei den meisten neuen Teichen passieren!! Das Phänomen ist in den Unterlagen von NG zwar beschrieben, es wird aber nicht nicht auf die hohe Relevanz hingewiesen. Also: Kein Wasserfall bis ein ausreichender Bewuchs da ist. Ich habe jetzt im zweiten Jahr, wo schon deutlich mehr Pflanzen im Teich sind, einen Bypass für die Pumpe gebaut und bisher keine Probleme mehr. Die Unterwasserpflanzen habe ich in diesem Jahr nachgekauft, jetzt wachsen sie auch. Vielleicht setzt man die besser auch erst im zweiten Jahr ein?!
So das war's erst mal. Fragen beantworte ich gerne. Ach so, mal ein Anhaltspunkt zu den Kosten: Uns hat der Teich insgesamt knappe TEUR 20 gekostet.
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