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Fragen zum naturagart Filter
18 Apr. 2005 22:11 #2739
von Norbert
Norbert antwortete auf RE: RE: Fragen zum naturagart Filter
Hallo Gode,
das Sediment ist letztlich so eine Art Komposthaufen. Wenn man den durch Schwimmen oder wühlende Fische im Teich verteilt, braucht man sich nicht zu wundern, daß das Wasser schlammig-grün wird.
An genau der Stelle wird man sich entscheiden müssen: Wenn schlammiges Wasser akzeptabel ist, kann man sich das Filtern sparen. Wenn man die Fische sehen will, wird man das Sediment entfernen müssen.
Wenn man selbst intensiven Faulschlamm-Kontakt hat, wird man das Schwefel-Deo noch stundenlang in der Nase haben. Wenn man das nicht will, muß der Schlick raus aus dem Teich.
Was ist der biologisch bessere Teich? Zunächst sicherlich der mit dem Faulschlamm am Boden. Zunächst!
Denn irgendwann ist er so verlandet, daß in einem kalten Winter alles stirbt. Spätestens dann ist der Teich erledigt.
Meine Geschmackslage sind Teiche, die mit einem Filtergraben auf einem mittleren Alter gehalten werden. Die machen am wenigsten Arbeit und sind am stabilsten.
Zur Auswirkung auf die Tierwelt:
Pumpen und Filter produzieren ein idealisiertes Gewässer, das es "draußen" in der Form kaum gibt.
Ein Fischteich hat mit Naturschutz überhaupt nichts zu tun. Die Amphibien meiden Fischteiche in der Regel - falls nicht, werden sie oft gefressen.
Die meisten Arten schwimmen gegen den Strom, meiden also den Pumpenbereich. Wer es nicht tut, überlebt es meist, weil vernünftige Pumpen sehr große Partikel schadlos transportieren können.
Wer UV einsetzt, hat letztlich ein großes Freiland-Aquarium.
Da ist dann aus biologischer Sicht allerdings immer noch mehr los als auf einer gepflegten Rasenfläche.
Insofern habe ich damit kein Problem.
Wenn einem Einzeller die Karussellfahrt in der Pumpe nicht bekommt: Wo ist das Problem? Einen natürlichen Bachlauf hätte er auch nicht überlebt...
Gruß Norbert
das Sediment ist letztlich so eine Art Komposthaufen. Wenn man den durch Schwimmen oder wühlende Fische im Teich verteilt, braucht man sich nicht zu wundern, daß das Wasser schlammig-grün wird.
An genau der Stelle wird man sich entscheiden müssen: Wenn schlammiges Wasser akzeptabel ist, kann man sich das Filtern sparen. Wenn man die Fische sehen will, wird man das Sediment entfernen müssen.
Wenn man selbst intensiven Faulschlamm-Kontakt hat, wird man das Schwefel-Deo noch stundenlang in der Nase haben. Wenn man das nicht will, muß der Schlick raus aus dem Teich.
Was ist der biologisch bessere Teich? Zunächst sicherlich der mit dem Faulschlamm am Boden. Zunächst!
Denn irgendwann ist er so verlandet, daß in einem kalten Winter alles stirbt. Spätestens dann ist der Teich erledigt.
Meine Geschmackslage sind Teiche, die mit einem Filtergraben auf einem mittleren Alter gehalten werden. Die machen am wenigsten Arbeit und sind am stabilsten.
Zur Auswirkung auf die Tierwelt:
Pumpen und Filter produzieren ein idealisiertes Gewässer, das es "draußen" in der Form kaum gibt.
Ein Fischteich hat mit Naturschutz überhaupt nichts zu tun. Die Amphibien meiden Fischteiche in der Regel - falls nicht, werden sie oft gefressen.
Die meisten Arten schwimmen gegen den Strom, meiden also den Pumpenbereich. Wer es nicht tut, überlebt es meist, weil vernünftige Pumpen sehr große Partikel schadlos transportieren können.
Wer UV einsetzt, hat letztlich ein großes Freiland-Aquarium.
Da ist dann aus biologischer Sicht allerdings immer noch mehr los als auf einer gepflegten Rasenfläche.
Insofern habe ich damit kein Problem.
Wenn einem Einzeller die Karussellfahrt in der Pumpe nicht bekommt: Wo ist das Problem? Einen natürlichen Bachlauf hätte er auch nicht überlebt...
Gruß Norbert
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09 Apr. 2005 22:39 #2738
von gode
gode antwortete auf RE: Fragen zum naturagart Filter
Hallo Norbert,
ich darf mich ganz herzlich für deinen kompetenten Beitrag bedanken. Mit dem Klärteich werde ich mich noch intensiv beschäftigen.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, wird das Teichwasser im Filter so geführt, dass die Filtermaterialien wie eine große Matte wirken (sie stehen zwar hintereinander, wirken aber wie eine Gesamtfläche) und somit eine optimale Filterung bewirken. Insofern überzeugt mich Deine Aussage.
Dabei denke ich, sollte man auf UVC verzichten, da neben den Algen auch Mikroorganismen abgetötet werden.
Verstanden habe ich allerdings noch nicht, warum das Sediment beseitigt werden soll. Wenn ich die Theorie des HMF verstanden habe, ist das Sediment (natürlich nicht im Übermaß) wie "Klärschlamm" für die Gesundheit des Teiches ein ganz notwendiger Faktor.
Mich berührt jedoch noch ein anderer Punkt.
Bei einem Gartenteich möchte ich - wenn schon sehr unvollkommen - ein kleines Abbild der Natur. Für mich ist ein Fischbesatz eher sekundär, sondern ich freue mich an Kleinkrebsen, Taumelkäfern, Wasserinsekten oder auch an Kieselagen. Wie ich auf der Seite " www.hydro-kosmos.de/ " las, vernichten die heutigen Kreiselpumpen viele Kleinorganismen im Teich. Der Autor des Artikels führte verschiedene mikroskopische Untersuchungen durch, die diesen Tatbestand belegt. Die Argumentation liest sich sehr überzeugend.
Ein Gartenteich ist kein natürliches Gewässer. Es kann sein, dass sich klares und biologisch intaktes Wasser beim Gartenteich ausschließen..
- Man kann eben nicht alles haben.
ich würde mich freuen Norberts Meinung über diesen Punkt zu hören.
Herzliche Grüße
gode
ich darf mich ganz herzlich für deinen kompetenten Beitrag bedanken. Mit dem Klärteich werde ich mich noch intensiv beschäftigen.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, wird das Teichwasser im Filter so geführt, dass die Filtermaterialien wie eine große Matte wirken (sie stehen zwar hintereinander, wirken aber wie eine Gesamtfläche) und somit eine optimale Filterung bewirken. Insofern überzeugt mich Deine Aussage.
Dabei denke ich, sollte man auf UVC verzichten, da neben den Algen auch Mikroorganismen abgetötet werden.
Verstanden habe ich allerdings noch nicht, warum das Sediment beseitigt werden soll. Wenn ich die Theorie des HMF verstanden habe, ist das Sediment (natürlich nicht im Übermaß) wie "Klärschlamm" für die Gesundheit des Teiches ein ganz notwendiger Faktor.
Mich berührt jedoch noch ein anderer Punkt.
Bei einem Gartenteich möchte ich - wenn schon sehr unvollkommen - ein kleines Abbild der Natur. Für mich ist ein Fischbesatz eher sekundär, sondern ich freue mich an Kleinkrebsen, Taumelkäfern, Wasserinsekten oder auch an Kieselagen. Wie ich auf der Seite " www.hydro-kosmos.de/ " las, vernichten die heutigen Kreiselpumpen viele Kleinorganismen im Teich. Der Autor des Artikels führte verschiedene mikroskopische Untersuchungen durch, die diesen Tatbestand belegt. Die Argumentation liest sich sehr überzeugend.
Ein Gartenteich ist kein natürliches Gewässer. Es kann sein, dass sich klares und biologisch intaktes Wasser beim Gartenteich ausschließen..
- Man kann eben nicht alles haben.
ich würde mich freuen Norberts Meinung über diesen Punkt zu hören.
Herzliche Grüße
gode
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09 Apr. 2005 14:12 #2737
von Alex
Alex antwortete auf RE: Fragen zum naturagart Filter
Hallo Norbert, ich kenne mich zwar nicht so genau aus, nur kann ich 100 %ig sagen, dass wir, meine Familie und ich, mit Eurem Naturagart Filtersystem zufrieden sind. Das Wasser ist superklar und algenfrei. Wir wechseln regelmäßig die Matten wie empfohlen. Unser Teich geht jetzt in die zweite Saison und wir freuen uns schon rießig darauf, dass die Badesaison wieder beginnt!! :thumpup:
tschau.......Alex
tschau.......Alex
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08 Apr. 2005 21:13 #2736
von Norbert
Norbert antwortete auf RE: Fragen zum naturagart Filter
Hallo Gode,
andere Beiträge zu diesem Thema haben es schon deutlich gemacht, dennoch ein paar Anmerkungen:
1) die obersten 2 Zentimeter
Die Filtermedien sehen zwar dicker aus, sind aber so profiliert, daß es kaum eine Stelle gibt, die weiter als 2 cm von der Oberfläche entfernt ist.
2) Funktion
Ein Teich ist kein Aquarium. Die Diskussion über biologische Filtertechnik ist in den meisten Teichen völlig entbehrlich, weil durch Unterwasserpflanzen und/oder Filtergräben die Nitratwerte gegen Null gehen.
Da wird in der Regel kritiklos die Abwassertechnik auf Klarwasser-Teiche übertragen.
Stickstoffquellen in Teichen sind neben dem unvermeidbaren Sediment vor allem auch die Fischexkremente. Wir setzen mit dem naturagart-Filtersystem also an der Quelle des Problems an. Das Sediment muß raus. Wenn das Sediment aus dem Teich entfernt wird, muß ich mir keine Gedanken über weitere Abbaustufen wie Ammonium, Nitrit etc. machen - weil die garnicht erst entstehen.
3) Anströmgeschwindigkeit
Fraglos ein in der Filtertechnik zentrales und völlig unterschätztes Problem - aber auch da ist unser System die einzige vorstellbare Lösung:
Je mehr Wasser ich bewege, desto größer muß die Filteroberfläche sein, um die Anströmgeschwindigkeit gering zu halten. Das strategische Ziel muß also sein, die bewegte Wassermenge zu reduzieren.
Wenn ich das mache, muß jeder Durchlauf effektiver sein. Aus diesem Grunde arbeiten wir mit wesentlich feineren Filtermedien, damit das Wasser bereits im ersten Durchlauf weitgehend sauber wird.
Wir haben unseren Standard-Filter daher auch auf eine Menge von 70 Litern pro Minute begrenzt. Mehr ist bei dem Filtervolumen kontraproduktiv.
Die meisten Mitbewerber verlangen wesentlich höhere Pumpenleistungen. Damit die Wassermengen den Filter überhaupt passieren können, werden nur relativ grobe Filtermedien eingesetzt. Dadurch entstehen dann Anströmgeschwindigkeiten, die weit jenseits aller noch sinnvollen Dimensionen liegen.
4) Gesamtkonzept
Das naturagart-Filtersystem hat das Ziel, das Sediment aus dem Teich zu holen. Das ist die Voraussetzung dafür, daß man seine Fische sieht oder Spaß an seinem Schwimmteich hat.
Der bakterielle Abbau von Stickstoff-Verbindungen ist i.d.R. überflüssig, weil die meisten Unterwasserpflanzen bereits auf der Stufe des Ammonium eingreifen. Wer Unterwasserpflanzen hat und/oder einen Filtergraben betreibt, der hat das Problem schon theoretisch nicht.
Wo steht mehr?
Switch mal rüber zu dem Thema "Filtergräben" da habe ich mich vor einigen Monaten zu dem Thema losgelassen.
Macht"s gut - und danke für die freundlichen Kommentare ...
Norbert
andere Beiträge zu diesem Thema haben es schon deutlich gemacht, dennoch ein paar Anmerkungen:
1) die obersten 2 Zentimeter
Die Filtermedien sehen zwar dicker aus, sind aber so profiliert, daß es kaum eine Stelle gibt, die weiter als 2 cm von der Oberfläche entfernt ist.
2) Funktion
Ein Teich ist kein Aquarium. Die Diskussion über biologische Filtertechnik ist in den meisten Teichen völlig entbehrlich, weil durch Unterwasserpflanzen und/oder Filtergräben die Nitratwerte gegen Null gehen.
Da wird in der Regel kritiklos die Abwassertechnik auf Klarwasser-Teiche übertragen.
Stickstoffquellen in Teichen sind neben dem unvermeidbaren Sediment vor allem auch die Fischexkremente. Wir setzen mit dem naturagart-Filtersystem also an der Quelle des Problems an. Das Sediment muß raus. Wenn das Sediment aus dem Teich entfernt wird, muß ich mir keine Gedanken über weitere Abbaustufen wie Ammonium, Nitrit etc. machen - weil die garnicht erst entstehen.
3) Anströmgeschwindigkeit
Fraglos ein in der Filtertechnik zentrales und völlig unterschätztes Problem - aber auch da ist unser System die einzige vorstellbare Lösung:
Je mehr Wasser ich bewege, desto größer muß die Filteroberfläche sein, um die Anströmgeschwindigkeit gering zu halten. Das strategische Ziel muß also sein, die bewegte Wassermenge zu reduzieren.
Wenn ich das mache, muß jeder Durchlauf effektiver sein. Aus diesem Grunde arbeiten wir mit wesentlich feineren Filtermedien, damit das Wasser bereits im ersten Durchlauf weitgehend sauber wird.
Wir haben unseren Standard-Filter daher auch auf eine Menge von 70 Litern pro Minute begrenzt. Mehr ist bei dem Filtervolumen kontraproduktiv.
Die meisten Mitbewerber verlangen wesentlich höhere Pumpenleistungen. Damit die Wassermengen den Filter überhaupt passieren können, werden nur relativ grobe Filtermedien eingesetzt. Dadurch entstehen dann Anströmgeschwindigkeiten, die weit jenseits aller noch sinnvollen Dimensionen liegen.
4) Gesamtkonzept
Das naturagart-Filtersystem hat das Ziel, das Sediment aus dem Teich zu holen. Das ist die Voraussetzung dafür, daß man seine Fische sieht oder Spaß an seinem Schwimmteich hat.
Der bakterielle Abbau von Stickstoff-Verbindungen ist i.d.R. überflüssig, weil die meisten Unterwasserpflanzen bereits auf der Stufe des Ammonium eingreifen. Wer Unterwasserpflanzen hat und/oder einen Filtergraben betreibt, der hat das Problem schon theoretisch nicht.
Wo steht mehr?
Switch mal rüber zu dem Thema "Filtergräben" da habe ich mich vor einigen Monaten zu dem Thema losgelassen.
Macht"s gut - und danke für die freundlichen Kommentare ...
Norbert
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05 Apr. 2005 23:58 #2735
von rudi87a
rudi87a antwortete auf RE: Fragen zum naturagart Filter
hallo nochmal,
ja sorry war ja schon spät und wenn man so am tippen ist...! nun zum h.mattenfilter. ich glaube das der h.m. filter nicht so auf einen gartenteich übertragbar ist da wie gesagt die bakterien sich auf den besagte 2cm befinden. eine gute erklärung und einige formeln sind auf dieser seite www.deters-ing.de/ zu finden.die matte wäre einfach zu groß und ein gleichmäßiger wasserdurchfluß nicht zu bewerkstelligen.die matte hintereinander stellen soll nicht gehen, weil in reihe geschaltet der wasserdurchfluß nicht stimmt. und da sind dann auch wieder die 2cm. der naturagartfilter glaube ich soll, eigentlich mehr mechanisch wirken,wobei die beliebten bakterien sich überall im teich befinden, also auch im filter. die biologische filterung muß zum größten teil im teich stattfinden. einen filtergraben halte ich bei fischhaltung für unverzichtbar. gruß
ja sorry war ja schon spät und wenn man so am tippen ist...! nun zum h.mattenfilter. ich glaube das der h.m. filter nicht so auf einen gartenteich übertragbar ist da wie gesagt die bakterien sich auf den besagte 2cm befinden. eine gute erklärung und einige formeln sind auf dieser seite www.deters-ing.de/ zu finden.die matte wäre einfach zu groß und ein gleichmäßiger wasserdurchfluß nicht zu bewerkstelligen.die matte hintereinander stellen soll nicht gehen, weil in reihe geschaltet der wasserdurchfluß nicht stimmt. und da sind dann auch wieder die 2cm. der naturagartfilter glaube ich soll, eigentlich mehr mechanisch wirken,wobei die beliebten bakterien sich überall im teich befinden, also auch im filter. die biologische filterung muß zum größten teil im teich stattfinden. einen filtergraben halte ich bei fischhaltung für unverzichtbar. gruß
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05 Apr. 2005 09:42 #2734
von cherrm
cherrm antwortete auf RE: Fragen zum naturagart Filter
hallo rudi,
deine ausführungen sind zwar umfangreich und voll des lobes für norbert, aber sehr schwer zu verstehen.
auf das eigentliche problem der "stehenden schäume" bist du leider nicht eingegangen.
liebe grüße
cherrm
deine ausführungen sind zwar umfangreich und voll des lobes für norbert, aber sehr schwer zu verstehen.
auf das eigentliche problem der "stehenden schäume" bist du leider nicht eingegangen.
liebe grüße
cherrm
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