Ich grüße ...
... und möchte noch eine Anmerkung zu den pH-Testpapieren nachliefern.
Wir haben hier auch alle Varianten: Diverse Papiere, Plastikstreifen, Flüssig-Reagenzien, Elektroden und photometrische Verfahren. Wir haben die Streuung der Werte häufig getestet und hatten bei sinnvollen KH-Werten kaum Abweichungen.
Bei niedrigen KH-Werten liefern viele Tests falsche Werte - und sei es auch nur durch Bedienungsfehler (zu kurze Einwirkzeit).
Ich habe eine Stellungnahme beim Hersteller angefordert. Die haben heute noch einmal das bestätigt, was wir an mehreren Stellen auch betont haben. Ich zitiere:
"Soweit ich das verstehe, hat der KD einen sehr niedrigen KH-Wert. Chemisch gesprochen, ist die Pufferkapazität des Wassers damit sehr niedrig. Praktisch bedeutet es, dass bereits kleine Mengen Säure oder Lauge den pH-Wert stark verändern können. Teststreifen benötigen eine gewisse Pufferkapazität, um richtige Werte zu liefern. Bei sehr niedrigen KH-Werten kommt ein pH-Streifen an die Grenzen seiner Möglichkeiten...
Richtig ist, dass Meßgeräte und Tropflösungen gegen niedriger KH-Werte weniger anfällig sind. Bei normalen KH-Werten funktionieren die pH-Streifen nach unserer Erfahrung aber sehr gut. Dann kann man mit Teststreifen schnell, einfach und bequem messen."
(Ende Zitat)
Noch ein paar Gründe für die Auswahl:
Plastikstäbchen sind gegen das Ausbluten etwas stabiler. Deren Vergleichs-Skala ist aber in hohem Maße abhängig von der jeweiligen Produktions-Charge. Sie wird in zahlreichen Durchläufen mit Originalfarben gedruckt, läßt sich also nicht durch die üblichen CMYK-Farben mischen. Aus diesem Grunde sind die Vergleichsskalen so teuer, daß sich das für 10 oder 20 Teststäbchen nicht lohnt.
Entscheidend ist erst einmal, den KH-Wert in Ordnung zu bringen. Aus diesem Grunde sind pH-Werte ohne Kenntnis der Karbonathärte und des Testverfahrens ohnehin erst einmal uninteressant.
Die kolorimetrischen Verfahren sind fraglos deutlich genauer, erfordern aber immer ein deutlich größeres Zeitfenster - das man in kritischen Situationen oft nicht hat.
Das war der Grund, weshalb wir mit "Stabile Teiche" eine einfache "Benutzeroberfläche" für Teichbesitzer anbieten wollten.
Man kann das alles sicher viel präziser machen, doch solange die meisten nur recht grobe Antworten wie "Teilwasserwechsel" und "Aufkalkung" haben, brauchen sie das in der Regel nicht.
Das Ziel ist, den Teich in einem sicheren Korridor zu halten. Das fängt bei der Karbonathärte und dem Stickstoffhaushalt an. Der Rest regelt sich bei den richtigen Rahmenbedingungen dann ohnehin meist von allein.
Wenn man überlegt, wie facettenreich das Thema 'Wasserchemie' ist, dann ist es doch eigentlich erstaunlich, wie stabil die meisten Teiche nach 2-3 Jahren sind. Dann geht es eigentlich nur noch darum, diesen Zustand zu halten. Und dann reicht es eigentlich, wenn man den 'groben Kurs' abstecken kann.
Viele Grüße
Norbert
