Fütterung Kois und Störe???

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20 Juni 2006 19:43 #23 von Jungteichbauer
Hallo Thomas K,

für das Zusammenleben von Koi und Stör wollte ich euch einige Anstösse zum nachdenken geben, einfach so, als Störfan, mit diverser Erfahrung.

Mit dem Füttern ist es schon problematisch. ich bin mit meinen Stören nun schon im 4ten Jahr, die Abmaße siehe unten. Anfangs habe ich alles immer in die Pfütze geschmissen, alle haben davon genascht, alle sind davon richtig fett geworden ^^ Als mir das zu bunt wurde habe ich ein Rohr benutzt, um das Futter für die Störe teilweise auf den Grund sinken zu lassen. War auch nicht so unbedingt die Lösung, meiner Meinung nach ... also ging ich wieder dazu über, für jeden Fisch eine Hand Sinkfutter (Forellenfutter) in den Teich zu schmeissen, was sich bisher nicht als schlecht erwiesen hat, ausser das die Koi fett wurden wie ne Sau, die Blauorfen mächtig gewachsen sind, allerdings die Störe auch. Wollte dieses Jahr zum ersten Mal versuchen, Schwimm- UND SInkfutter zu verwenden, weil meinje Shiro-Utsuri abgelaicht haben, mal schauen was das wird :(

Eigentlich wollte ich nur darauf hinweisen, welche Problematik sich in Bezug auf Koi UND Störe stellen kann *gg* ... naja, hab halt deine Frage erst beantwortet, wie es sich für ein Forum gehört .... allerdings, es gibt eine Menge Probleme und Dinge bei der Haltung beiderlei Tiere zu beachten sind und jeder sollte sich selbst sagen, wie er damit umgeht bzw. ob er diese Vorrausetzungen erfüllen kann:

1.Winterruhe
Nicht jeder Stör liegt im Winter am Boden und hält ruhig, einige paddeln munter weiter

2.Zu hohe Nitrat/Nitrit-Werte, niedrige O²-Werte im Koi-Teich
Es ist nicht von der Hand zu weisen, das einige Koi-Teiche erhöhte Werte haben, sprich Algenbildung etc. wie man meist lesen kann. Dies kann (!) zu einem plötzlichen morgendlichen Tod führen, spätestens dann, wenn zuviele Algen im Teich sind, diese verbrauchen den notwenigen Sauerstoff nachts und reduzieren ihn im Teich auf ein Minimum-> ergo Stör-Sterben im Morgengrauen.

3.Bodengrund
Vielfach ist in Koi-Teichen kein Bodengrund zu sehen (abgesehen vielleicht von einer Kiesschüttung). Dies ist m.E. ein Nachteil, denn dadurch wird dem Stör Nahrung entzogen, ausserdem setzt sich das Sinkfutter zwischen dem Kies ab und führt die Bedenken wie in Punkt 2 genannt weiter, erhöhte Belastung des Wassers durch Futterreste.
Ich selbst habe in meiner Stör-Pfütze ein Sand/Lehm-Gemisch und ich bin mehr als zufrieden, das sich dort soviele Kleinstlebewesen befinden, das sie sich ausschliesslich davon ernähren könnten, wenn ich dies zulassen würden. Ausserdem haben diese Kleinstlebewesen einen erheblichen Anteil an der Wasserklarheit.

4.Fütterung
Ein grosses Probleme sehe ich in der Fütterung beider Arten, auch wenn dies manche verneinen. Sicher kann man sagen, ich füttere die Störe erst abends mit SInkfutter und vorher füttere ich die Koi mit ihrem Futter.

Alle, obwohl die anderen vorher gefüttert wurden, kämpft um das Futter, was ja nicht schlimm wäre, wenn jeder dasselbe Futter hätte. Ist es aber nicht, denn Störe bekommen anderes Futter, mehr Protein und Fett als Koi. Ich merke es an meinen 3 Kuh-Koi (Shiro Utsuri), die von Tag zu Tag genau wie die 6 Blauorfen immer fetter werden. Vergleicht mal die Werte von beiden Sorten, die auf der Verpackung stehen und ihr werdet sehen was ich meine ... und genau der Unterschied wird deutlich.

5.Medikamente

Nicht zu verachten ist die medikamentöse Behandlung der Koi gegen eventuell vorherrschende bzw. präventive Behandlung von Parasiten. In 90% der Fälle ist sie für den Stör leider tödlich

6.Stress

Vielfach sind Störe nicht so leicht zu stressen, sollten Sie allerdings o.g. Alarmsignale erhaltenwie .z.B. zu niedrige O²-Werte bemerken, sind Phänomene wie z.B. springen im Wasser, hektische Stossbewegungen gegen Teichwände bis hin zu sehr schnellen Kiemenbewegungen zu beobachten. Das denn Störe im Flachwasserbereich landen und sich nicht mehr ins Tiefwasser retten ist nicht weiter verwunderlich.

7.Algen

Die meisten Störe sterben neben schlechten Wasserwerten aufgrund von Fadenalgenbildung. Dieser können sie meist nicht mehr entrinnen, ausser sie habe schon eine Größe ab 40-60cm erreicht, da kann es durchaus möglich sein, das sie ihrem sicherem Tod noch entrinnen können. Konnten sie diese Prüfung meistern, setzten sich die Kiemen der Gründler nach mehreren Tagen zu und werden daran elendig sterben.

Sodale, das waren nur einige Punkte, die ich zu bedenken gebe, für alle Leude , die sich Störe zulegen wollen. Es ist ein sehr schöner Fisch, haiähnlich, toller und meist sehr aktiver Schwimmer, insbesondere der Sternhausen ist mehr als ein eleganter, zierlicher Fisch, der durch langsame, aber immer stetiges Schwimmverhalten auffällt.

Sicherlich ist es möglich , Koi mit Stören zu halten, ein vielfach diskutiertes Thema, das teilweise unter die Gürtellinie geht, nur weil viele Leuds einfach nicht einsehen wollen, das sie da Äpfel mit Birnen vergleichen. Aber man sollte, bevor man sich so ein Tier einsetzt immer genau überlegen, ob man o.g. Parameter gewährleisten kann. Sehr toll finde ich im übrigen, wenn sich Leude vorab über diese Tiere informieren und sie nicht einfach einsetzen.

Selbst in meiner Pfütze von 65.000 Liter empfinde ich den Besatz von 5 Stören (Länge zwischen 60 und 120cm), 3 Kuh-Koi und 4 Blauorfen (35cm) für zuviel. Allerdings sind o.g. Vorrausetzungen durch den Einsatz von vielen Pflanzen, Filtergraben und einem 4-Kammer-Filter (momentan nur Vortex und 1 Bürstenkammer) im Einsatz erfüllt.

Allerdings weiss ich eines, sollten diese Tiere einmal größer werden als 1,2m kommen sie in ein Gewässer entsprechend ihrer Größe und den Bedingungen, die diese Art von Fisch braucht.

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31 Okt. 2005 22:33 #22 von Thomask
Hi Schlipsi
Danke für deine Antwort. Das Problem mit dem füttern hat sich gelößt, die Kois fressen halt etwas Störfutter mit, aber das meiste Futter frisst er mir aus der Hand! J aber habe jetzt andere Probleme, er verheddert sich oft in Fadenalgen muß ihn sehr oft von den Algen befreien, Verstehe ich nicht, das war im Sommer überhaupt nicht der Fall, aber ich hatte mindestens genauso viel Fadenalgen im Teich!? Meine Erklärung, im Sommer bei warmen Wasser ist er mobiler und kann sich dadurch vielleicht selbst besser „befreien“. Naja jedenfalls macht er mir ganz schöne Sorgen, vielleicht hat ja hier auch noch jemand zu diesem Thema was beizutragen, würde mich freuen. Achso, viel Fadenalgen sind echt nicht im Teich, und alle abfischen ist eh unmöglich. Na, dieses Jahr hab ich das erste mal schon etwas Vorsorge gegen die Algen getroffen, habe meinen Teich mit Netz abgedeckt! J

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04 Okt. 2005 16:25 #21 von Schlipsi
Hallo Thomask,

meine Forellen im Gartenteich sind wohl ebenso
"gierig" wie Deine Kois ! Ich füttere die Störe
in der Abenddämmerung, die Forellen nehmen
entweder keine Notiz davon oder fressen in der
Dunkelheit nichts ! ? Auf jeden Fall funktioniert
es, das Futter sinkt auf den Boden, die Störe
fressen !
Mein Störzüchter hat mir bezüglich der Fütterung
mitgeteilt, daß die Störe ganzjährig gefüttert
werden müssen ! Jedoch: je niedriger die
Wassertemperatur je weniger Futter - somit bei
höheren Temperaturen mehr füttern !

Gruß Schlipsi

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04 Juli 2005 03:26 #20 von Thomask
Hallo, hätte da mal ne Frage zum füttern meines Störes, bzw der Kois. Habe einer Stör ca. 40cm und 9 Kois, die teilweise schon sehr groß sind ca.60 cm. Ist gar nicht so einfach dem Stör sein Futter zukommen zu lassen, da die Kois meist schneller sind und es ihnen glaube besser schmeckt als das schwimmende Koifutter. Habe vieles versucht, under anderem dem Stör das Futter an einer anderen Stelle zu geben, die Kois abzulenken usw. Aber meist mit wenig Erfolg. Nun ist die beste Methode zur Zeit, ausreichend Störfutter in den Teich zu geben, so das alle und damit auch der Stör satt werden. Aber jetzt meine Frage, kann es für die Kois schädlich sein, das Störfutter? Da es ja eine andere Zusammensetzung hat, wie Koifutter zB. hat es ja einen höheren Fettgehalt. Wie löst ihr das Problem der gemeinsamen Fütterung?
Nun hätte ich noch eine andere Frage, speziell an Norbert. Bis zu welcher Jahreszeit füttert ihr eure Störe? Habe gelesen, dass sie bis in den Winter hinein gefüttert werden sollten, also durchweg das ganze Jahr über. Wenn es so ist, wäre ja nicht so optimal Söre mit Kois zusammen zu halten, da die Kois sicher in ihrer Winterruhe erheblich gestört würden. Oder sehe ich hier etwas falsch? Übrigens, ich habe einen Baeri.
Ach, und dann wollte ich noch etwas los werden hier: Ganz dickes Lob an Naturagart, gefällt mir echt sehr gut die Produkte, Service usw. Echt sehr gutes Unternehmen, macht weiter so. und ich glaube mein nächster Wochenendausflug geht von Sachsen mal nach Ibbenbüren. Denn, dass muß ich mir mal Live ansehen!

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