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Mulm erdrückt Pflanzen

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20 Sep. 2024 05:53 #35962 von Lohschneider
Hallo Jana,
erstmal vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Da es bei uns ja auch so viel geregnet hat, habe ich das viele Wasser genutzt, um intensiv abzusaugen, speziell den ST.
Beim FG sehe ich beim saugen immer das Problem, dass ja unter dem Mulm der Sand ist und das erschwert das effektive absaugen. Darum meine Überlegung mit dem Setzbereich. Wenn ich beobachte, was der Mulm aus den Sedimentfallen macht, dann glaub ich schon, dass es funktioniert, weil dieser Mulm ja grob ist. Also, wenn ich die Sedimentfallen gezielt spüle und einzeln öffne, dann funktionieren diese schon, aber nicht im "Automatikbetrieb", da tut sich in meinen Augen zuwenig, wie du auch schreibst. Aber ich gebe dir recht: der Mulm, der beim Absaugen entsteht, der ist sehr fein und wenn man dieses Wasser in den FG laufen lässt, dann wird sich dieser feine Mulm nicht so schnell absetzen. Das habe ich ja gemerkt, als ich mal probeweise 2 IBC Tanks mit jeweils 1000l mit dem abgesaugten Wasser gefüllt habe. Es hat mehrere Tage gedauert, bis sich der Mulm wirklich am Boden abgesetzt hat.
Trotzdem werde ich das probieren, eine Trennung lässt sich hinbekommen, ich werde da mal experimentieren.

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18 Sep. 2024 10:15 #35959 von Wasseramsel
Hallo Lohschneider,

wir haben einen fast identischen Teich (im Frühjahr 2021 gebaut, ca. 20 m lang, Filtergraben mit 2 Einläufen, umgeben von Bäumen) mit identischen Problemen.
Auch unser Teich war im Frühling quietschegrün, die paar Pflanzen, die im Filtergraben wachsen, erstickten unter Mulm. Auch ich hatte natürlich das dringende Bedürfnis, meine Pflanzen wieder freizulegen und das ganze Zeug aus Filtergraben und Teich zu entfernen. Also habe ich das getan, was man eigentlich nicht tun sollte, ich habe das Wasser komplett rausgepumpt. Zuerst aus dem Filtergraben, dann konnte es aus dem Schwimmbereich immer wieder nachlaufen und ich konnte den aufgewühlten Mulm schön absaugen. Das war zwar eine Wahnsinns Arbeit, aber so habe ich bestimmt fast 90% des abgesetzten Mulms (teilweise schwarz stinkend!) herausbekommen. Dann habe den den gesamten Teich abgepumpt, gereinigt und mit Trinkwasser wieder aufgefüllt.
Das Ganze war ein riesiger Aufwand und sehr viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt! Wir hatten den ganzen Sommer glasklares Wasser und das trotz der hohen Temperaturen! Auch die Unterwasserpflanzen sind in diesem Jahr viel besser gewachsen.
Natürlich war es auch weiterhin sehr viel Arbeit. Wie du auch, bin ich ständig mit Keschern beschäftigt. Auch wende ich weiterhin meine Absaugmethode mit der mit Filterbällen befüllten Sandfilteranlage an. So verliere ich kein Wasser, muss aber regelmäßig die Filterballs in der Waschmaschine waschen. Wie du auch bin ich mit der Saugleistung der Sedimentfallen absolut unzufrieden, da der Mulm sich immer an anderen Stellen absetzt. Aber wenn man manuell absaugt, ist das sogar ein Vorteil: Ich habe meinen Mann regelmäßig schön gleichmäßig hin- und herschwimmen lassen. Durch die Wasserverdrängung zum Rand hin hat sich der Mulm immer schön auf den Stufen gesammelt und dort konnte ich ihn super absaugen.

Jetzt noch meine Meinung zu deiner geplanten Absetzstrecke an den beiden Einläufen zum Filtergraben: Ich glaube leider nicht, dass das funktioniert. Ich hatte schon ähnliche Überlegungen, habe mich aber dagegen entschieden. Das Zeug ist so leicht, dass fließt da einfach drüber und setzt sich nicht ab. Du müsstest es höchstens irgendwie baulich hinbekommen, dass das Wasser zur Ruhe kommt. Das wird aber schwierig und platzaufwendig. Ich habe jetzt angefangen, unsere beiden Einströmbereiche mit Schwertlilien zu bepflanzen. Erstens, da alle Sumpfpflanzen bei uns super wachsen. Und zweitens kann sich dann an den Stengeln das Wasser gut verwirbeln und abbremsen. Ich hoffe und denke, dass der Mulm sich dann an den Wurzeln gut absetzen wird. An dieser Stelle ist er ja auch genau richtig. In den weiteren Bereich kommen dann hoffentlich nur noch die gelösten und ganz kleinen Partikel.
Vom Prinzip her, wird das ja bei Naturagart auch so erklärt, am Anfang des Filtergrabens die großblättrigen Pflanzen und dann zum Ende hin immer kleiner werdend.

Dann habe ich noch einen Tipp aus der Natur: Wasserflöhe. Ich habe im Garten noch einen ganz kleinen Mini-Baumarkt-Teich, in dem ich Wasserflöhe "züchte".
Im zweiten Jahr hatten wir glasklares Wasser, weil ich den Teich und Filtergraben immer wieder mit Ihnen "geimpft" habe. Sie haben sich dann explosionsartig vermehrt und die kompletten Schwebealgen im Teich verputzt. Leider hatte das im Frühling diesen Jahres nicht funktioniert, weil wir Unmassen an Rückenschwimmern hatten, die alles verputzen, was sich bewegt!
Nach meiner Teichreinigung habe ich nur ein paar Rückenschwimmer wieder reingesetzt (für den natürlichen Kreislauf sind die sehr wichtig, vor allem gegen Mückenlarven) und damit konnte ich auch wieder Wasserflöhe reinsetzen. Diese haben sich jetzt erst (ca. 3 Monate nach Neubefüllung) wieder stark vermehrt und haben den leichten Grünstich weggefuttert, der sich vor etwa 2-3 Wochen gebildet hatte.

Lieber Lohschneider: Ich habe keine Ahnung, ob dir das Ganze weiterhilft, drücke dir aber auf jeden Fall die Daumen für ein besseres 4. Teichjahr! Falls du mal irgendwann im Osten der Republik unterwegs sein solltest (Nähe Chemnitz) kannst du gern mal zu einem intensiveren Austausch vorbeischauen.
Liebe Grüße und halt uns auf dem laufenden, wie es bei dir aussieht und weitergeht.
Jana
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13 Sep. 2024 12:15 #35955 von Lohschneider
Danke für das Angebot. Warum ich die Wasserwerte von meinem Wasserversorger bekomme ist mir aber nicht klar. Wenn wir bis auf die Erstauffüllung fast nie Wasser auffüllen, dieses Jahr praktisch gar nicht, was hat unser Teichwasser dann mit dem Wasserversorger zu tun? Durch die Niederschlagsmengen sollte das Teichwasser doch praktisch schon komplett "ausgetauscht" sein...
Und: Der Mulm im ST und im FG unterscheiden sich schon deutlich. Im FG ist es eine dicke Schicht, wenn sich die löst, dann ist es unten grün und es stinkt. Im ST es eher so ein lockerer Flaum, manchmal etwas "dicker", dann kann man das Zeug sogar mit dem Bodenkescher ganz gut rausholen. Was dann so hochkommt sind nicht diese stinkig grünen Fladen, sondern "feine" Mulmwolken, die lassen sich nur mit einem feinen Kescher von der Oberfläche abheben, sonst zerfallen sie.

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13 Sep. 2024 09:42 #35954 von Norbert
Das sind keine zwei Themen.
Wenn die Nitritwerte auch nur in die Nähe der Wahrheit kommen, wirst du auch hohe Nitratwerte haben. Die füttern Dir die Algen, die am Grund Deines Teiches wachsen und mit den Sedimentfladen gelegentlich hochkommen.
Vereinfacht gesagt:
Die Funktionen sind getauscht. Dein Teich funktioniert derzeit als "Filtergraben". Der macht den Nährstoffabbau und hungert Deinen eigentlichen Filtergraben aus.
Passiert gelegentlich. Warum Dein Teichsystem sich so ungewöhnlich "entscheidet", wird was mit dem Nährstoff-Fluss zu tun haben.
Mit andere Worten:
Ich mach dir die Auswertung kostenlos und woher die Daten kommen, ist mir egal (solange sie stimmen). Du musst hier also nichts kaufen (und Dein Wasserversorger liefert sie dir ohnehin kostenlos). Aber ohne Daten ist alles Spekulation ...
Gruß
Norbert von NaturaGart

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13 Sep. 2024 08:37 #35953 von Lohschneider
Hallo Norbert,
mit den Wasserwerten hast du sicher recht. Aber es sind für mich trotzdem zwei Themen: Das schlechte Pflanzenwachstum und der viele Mulm. Ich möchte den im ST entstehenden Mulm besser entfernen können. Keschern ist teilweise möglich, aber das andere sind die Sedimentfallen und das Absaugen. Beim Absaugen verliere ich viel Wasser, das möchte ich möglichst vermeiden. Da wäre für mich ein "Setzbereich" im FG eine Lösung, dort könnte sich auch der Mulm der Sedimentfallen absetzen. Ohne Sand und Pflanzen in diesem Bereich würde sich der Mulm dort auch leicht entnehmen lassen. Ich habe das provisorisch schon mal mit 2 IBC Tanks probiert, aber das ist keine Dauerlösung, aber vom Prinzip geht das.
Mein Ansatz: Ich möchte keine Pflanzen "füttern", sondern die Nährstoffe/den Eintrag entfernen. Lieber habe ich dann Pflanzen, die weniger Nährstoffe benötigen. Ich will dann auch nicht alle Jahre eine große Aktion im FG machen.
Wir denken im Moment auch über einen Roboter nach, habe mich mit Anwendern ausgetauscht, Vídeos gesehen und kann mir das vorstellen, auch wenn ich die Preise "Happig" finde

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11 Sep. 2024 18:09 #35952 von Norbert
Es gibt für Dich eigentlich nur zwei Wege zu einer Antwort.
Der einfachste: Wenn ein Ergebnis so unwahrscheinlich ist wie dein Nitrit-Wert, würde ich erst einmal einen zweiten (anderen) Test probieren.
Wenn das von der Größenordnung her ein ähnliches Ergebnis liefert, gibt es nicht eine Frage, sondern etwa 70. Die sind alle ganz einfach ohne Vorkenntnisse zu beantworten und stehen im Service-Portal von NaturaGart.
Erst einmal hast du nur einen Wert, der mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so ist wie es scheint. Auf der Basis ist alles Spekulation.
Gruß
Norbert von NaturaGart

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