Großer Schwimmteichbau in Ungarn

Habt ihr PVC oder Gummi?

Kleben wird zumeist nicht klappen..... es ist erfahrungsgem. nicht dauerhaft.

Ich würde an eurer Stelle die naht schweißen. regelbares gebläse, ca 630 grad... und ne gummirolle...und eine brettebene harte unterlage!

über die schweißnaht eine folienbahn ca. 40cm breit nochmals geschweißt. und die dann vorhandenen ränder, die statisch befestigt sind, die könnt ihr schön mit quellschweißmittel einschmatzen!

Nach einer schlaflosen Nacht und vielen Gedanken habe ich mich mit dem Gedanken vertraut gemacht, dass uns nichts anderes übrig bleibt, als Folie anzustückeln.
Genau das wollte ich niemals.

Aber wir sind hier in Ungarn, wir haben die Folie aus Deutschland mit einer Spedition geliefert bekommen.
Sie ist mittels eines großen Traktors den Hügel hinauf an die Stelle gebracht worden, von wo aus sie abgerollt werden sollte.

Eine neue Folie würde mindestens zwei bis drei Wochen bis zum Eintreffen brauchen. Ein erneuter Transport in die Mitte des Hanges wäre erforderlich.
Alle Leute müssten noch einmal kommen.

Und das Schlimmste, das Wasser Einfüllen durch die Feuerwehr des Ortes ist auch schon angeleiert.

Ein Umtausch der Folie wäre also so gut wie unmöglich.

Also habe ich gegoogelt und ein Video der Fa. Heissner gefunden, wo man sieht, wie man das Kleben einer Foliennaht praktisch durchführt.

Es ist machbar. Und ich habe nun etwas die Angst davor verloren.
Ein langer Thread im Hobby-Gartenteich-Forum über dieses Thema hat mich dann auch noch etwas beruhigt.

Genug Folie ist vorhanden, denn ich hatte großzügig bestellt und an den Rundungen vorne und hinten ist viel über.
Also bin ich los und haben drei große Dosen Folienschweissmittel gekauft.
Nicht billig, aber wenigstens gibt es das hier in Ungarn bei OBI.

Dann habe ich den Folienhändler erreicht. Er war nett und wir werden wohl eine finanzielle Lösung herbeiführen.
Das hat mich dann auch wieder beruhigt. Ich dachte erst schon, ob der vielleicht Pleite gegangen ist, weil ich ihn erst nicht erreichen konnte.

Zwei Tage sind vergangen inzwischen.
Über Nacht ist es kälter geworden und es hat auch ganz leicht geregnet.
Die Folie ist nun steifer und spannt sich etwas an den Stufen.


So sieht es aus an der rechten Seite.


Hier sieht man die beiden Stellen, wo die Folie nicht reicht.


Hier im Filtergraben fehlt ein ganz großes Stück Folie.



Morgen soll es wieder wärmer werden und die Sonne soll scheinen.
Dann werden wir versuchen, von links aus die Folie etwas in die Grube hinein zu ziehen. Dort ist nämlich ein kleiner Überstand am Rand. Dann gleichen wir die Spannungen aus und ziehen die Folie ein bisschen mehr nach rechts. Dadurch könnte der schmale fehlende Streifen rechts vielleicht ausgeglichen werden.

Schlechter kann es nicht werden, denn die Spannungen müssen sowieso raus genommen werden.

Im Filtergraben sind die Vertiefungen für die Tonne und die Dammdurchbrüche auch noch zu viel auf Spannung.
Auf der Linken Seite am Filtergraben müssen wir dann die Verklebung machen und Anstückeln.
Es wird noch spannend werden und ich werde weiter berichten.

Erst mal vielen Dank für's Mitlesen und
liebe Grüße von Sylvia

der große Tag des Folieneinziehens ist gekommen.
Lang erwartet und wir haben 23 Personen hier, die helfen werden.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle Freunde, die gekommen sind um tatkräftig mit zu helfen.
So ein Zusammenhalt wäre uns glaube ich in Deutschland nicht gelungen.
Aber in der Fremde ist jeder Landsmann auch für andere da.

Die Folienrolle ist mit dem Traktor bereits ausgerollt und liegt bereit zum Einziehen.


Alle Leute helfen mit und dann kommt die ernüchternde Erkenntnis:

DIE FOLIE REICHT NICHT.
Es fehlen 166 qm.
Nicht weil falsch gemessen oder bestellt wurde, 21 m breit und 32 m lang sollte die Folie sein. Das habe ich bestellt, wurde vom Händler bestätigt und von mir bezahlt.

Die Folie ist zwar 32 m lang aber die Breite ist nur 15,8 m statt 21 m.
Also definitiv zu schmal um die Teichgrube komplett abzudecken.



Das Einziehen hat wunderbar geklappt und die Folie liegt auch gut, aber an einer Seite, der Westseite fehlen ca. 20 cm und im Filtergraben fehlt links ein ganz großes Stück.

Der Schock hat mich so umgehauen, dass die nachfolgende Folienparty so ziemlich an mir vorbeigezogen ist, ohne dass ich den Erfolg der Ziehaktion, die super gelungen war, genießen konnte.

Die von uns geplante Videofilmaktion und viele Fotos des Folienziehvorgangs sind durch die Aufregung wegen den falschen Folienmaßen auch total untergegangen.
Wäre interessant geworden, denn so einen großen Teich baut man ja auch nicht alle Tage.

Ich habe noch währenddessen versucht, den Händler ans Telefon zu bekommen, aber leider vergeblich.
Das ist mir erst am nächsten Tag gelungen.

Endlich kann mit dem Verlegen des Vlieses begonnen werden. Der Termin für das Einziehen der Folie steht schon fest und es ist noch viel zu tun bis dahin.

Ein Großteil des Vlieses ist jetzt gelegt und Edgar tanzt vor Freude und zeigt aus Spass das Bein.


An diese Stelle soll die Treppe in den Teich auf der Folie gebaut werden. Ein Geländer kommt auch dran, das in die Treppenstufen hinein befestigt wird.


Die letzten Randsteine sind gesetzt und werden einbetoniert.


Die Fortführung der Stufen am gerade geschlossenen Randbereich ist jetzt auch fertig.

Die Alpakas haben jemanden auf dem Nachbargrundstück entdeckt.
Das wird mit Pfiff gemeldet und man formiert sich vorsorglich, damit es nach großer Herde aussieht.


So wird das Bodenablaufsystem liegen, drei Leitungen nach rechts und zwei und der Rohrskimmer nach links.

Anders wie nach Naturagartanleitung laufen bei uns die Ansaugrohre einzeln durch die Dammduchführung und können mit Schiebern, die sich im Bereich des Filtergrabens befinden, reguliert werden.
Es braucht so keinen Zielsaugkasten im Bereich des Dammes.

Die Folientrennung hat je drei Flansche, wo die Rohre durchgehen und wird komplett eingemauert und auf der Schwimmteichseite mit einem Folienstück verkleidet.

Auf der linken Seite ist ebenfalls eine Absitzgrube als Vorreinigung für das in den Filtergraben einlaufende Wasser.


Für heute ist Feierabend. Das Tageswerk wird in der untergehenden Sonne betrachtet.

Auf den folgenden Bildern sieht man die Rinnen im Boden, wo die Bodenabsaugungen und die Rohre hineinkommen werden.


Das Bodenabsaugesystem ist nach Naturagartsystem geplant, aber statt den Ansaugrohren haben wir die bei Koiteichen üblichen Bodenabsaugungen verwendet. Sie haben einen Durchmesser von 40 cm und die Glocken stehen auf PVC Abstandahaltern und können abgenommen werden.
Man kann so eventuelle spätere Blätter leicht entfernen, oder auch Fadenalgen, die sich anfangs bilden können.


Die Rohre haben einen Durchmesser von 70 mm, auch etwas mehr als bei Naturagart.
Es soll ja ein großer Sog entstehen, da der Teich groß ist und die Pumpen in der Mitte des Filtergrabens 24000 L / Stunde transportieren können.
Das ist natürlich die Nennleistung. Tatsächlich wird es weniger sein und man kann auch weniger fördern, je nachdem ob beide Pumpen laufen oder nur eine.
Es sind 12 V Pumpen mit einem Verbrauch von 90 Watt / Stunde.


Hinter dem Dammdurchbruch kommt noch vor dem Sandbereich des Filtergrabens ein leeres Absetzbecken, wo man Blätter rausholen kann, die dann gar nicht erst durch die Pflanzen durch müssen.
Wir hoffen, dadurch die Reinigungsintervalle des Filtergrabens zu erhöhen.



In der Mitte des Filtergrabens läuft das Wasser später durch einen Kiesfilter und dann erst in die Tonne, welche als interner Pumpenschacht fungiert.

Dort befinden sich in frostsicherer Tiefe drei Pumpen. Zwei mit 12000 L / Stunde und eine schwache für den Winterbetrieb mit nur 3500 L / Stunde.

Diese soll im Winter laufen, damit Fäulnisgase und CO2 im Winter entweichen können.

Die Rückführung des gepumpten Wassers soll über einen Bachlauf erfolgen.

Der Teich bekommt noch einen verstellbaren Rohrskimmer im Teich, der mit einem 10 cm Rohr angesaugt wird, damit die Ansaugmenge größer ist.
Er kommt an die Süd/Ostseite des Schwimmbereichs, da der Wind meist von Nord/West kommt.
An die Westseite kommt noch eine Überlaufskimmerrinne, die man normal verschlossen hält und bei Bedarf öffnen kann.